Hallo und Herzlich Willkommen zum Greentech Startups Podcast. Mein Name ist Thomas Riedel und ich begrüße euch zur nullten Folge, einer Einführungsfolge, in der ich euch so ein bisschen erzählen möchte, um was es hier zum Thema Greentech eigentlich in den kommenden Episoden gehen soll.
Und wie ihr gerade im zugegebenermaßen ziemlich dick aufgetragenen Trailer a la Roland Emmerich hören konntet, befinden wir uns in einer gewissen Situation. Wir haben als Zivilisation auf diesem Planeten gerade das Problem, dass uns die Zeit, in der wir noch etwas ändern können, zwischen den Fingern zerrinnt. Wissenschaftler haben geliefert und präsentieren und Untergangsszenarien und Deadlines. Im wörtlichen Sinne. Einen Eindruck der Genese dieser Katastrophe habe ich versucht euch in diesem Trailer kurz abzureisen. Zugegebenermaßen liefert der auch nur telegrafische Einblicke. Wer sich mal die volle Dröhnung Klimaforschungsgeschichte geben möchte oder wer das auch noch nicht so richtig wahrhaben will, dem empfehle ich den Wikipedia-Artikel als Lesestart, verlinkt in den Shownotes.
Was ist das also für eine Situation, die uns vor solche Herausforderungen stellt? Wir müssen Ziele erreichen, um die Auswirkungen unseres Tuns auf das Klima so gut es geht zu beschränken. Allerdings zerren Interessen an allen Enden gleichzeitig, so dass sich gefühlt kaum etwas bewegt. Um das völkerrechtlich bindende 1,5 Grad Ziel zu erreichen, müssten wir zum Beispiel die globalen Emissionen so stark zurückfahren, dass der Scheitelpunkt des Ausstoßes 2025 erreicht wird. Die Emissionen steigen aber noch immer an. Dazu kommt die Übersäuerung der Weltmeere, ein nie dagewesenes Artensterben, sowohl im Meer als auch an Land und noch immer wird viel Wald gerodet und Fläche versiegelt. Das heißt wir haben es noch immer nicht geschafft die Zunahme der Emissionen zu stoppen, und wir zerstören auch jene Systeme, die uns eigentlich helfen könnten, Emissionen und die Erwärmung zu kompensieren oder zu dämpfen. Durch die Veränderung der Meere verringern wir zum Beispiel die Aufnahmefähigkeit von Klimagasen des Meeres.
Um die Situation noch unangenehmer zu machen habe Forscher Kipppunkte ausgemacht. Kipppunkte sind Momente, in denen etwas nicht rückgängig gemacht werden kann. Es gibt eine Vielzahl an Kipppunkten. Der vielleicht berühmteste ist das ewige Eis. Ab einem bestimmten Moment ist so viel Eis abgeschmolzen, das die Erwärmung sogar noch beschleunigt wird, weil Landmassen freigelegt werden, die dunkler sind und Strahlung nicht reflektieren wie das weiße Eis, sondern absorbieren und so zur Erwärmung beitragen.
Okey, genug des Klimawandelvortrags. Eigentlich kennt ihr den ganzen Kram auch. Es gibt kaum etwas, was in den letzten Jahren besser erforscht und belegt wurde wie den menschgemachten Klimawandel. Auch wenn das in den Medien nicht immer die höchste Prio bekommen hat.
Was dieser Podcast nicht will, ist euch das die ganze Zeit unter die Nase zu reiben. Ihr seid erwachsen, vernünftig, und wisst, wo ihr Updates zu dem Thema herbekommt. Vielmehr soll es um Lösungsansätze gehen. Und um das gleich mal vorwegzusagen: Ich glaube nicht, dass Greentech, was auch immer wir damit eigentlich meinen, Die Eine Lösung ist. Ich bin der Überzeugung, dass der Techsolutionismus der letzten Jahrzehnte in die Tonne gehört. Also der Glaube, dass die da im Silicon Valley uns retten, die Welt besser machen, weil sie mit ihrer gottgleichen Fähigkeit digitale Produkte zu entwickeln einfach alles schaffen können. Das ist Bullshit. Und wohin uns das geführt hat, sehen wir aktuell: BigTech ist Teil und Profiteur des Turbokapitalismus. Ihre Methoden wettbewerbsfeindlich und ihre Plattformen antidemokratisch. Die EU hat das erkannt und mit Regulierungsansätzen wir dem Digital Services Act oder dem Digital Markets Act gehen sie in die absolut richtige Richtung.
Und trotzdem kann Tech was. Und insbesondere die Startup-Szene. Mit leanen, agilen Methoden testen sie schnell und günstig Ideen, entwickeln Minimal Viable Products und legen mit Wagniskapital ein rasantes Wachstum hin, um bisherige Markteilgeber zu verdrängen, oder komplette Märkte zu disruptieren. Ich glaube, GreenTech Startups können uns helfen unsere Klimaziele zu erreichen. Nicht als Alibi, nicht als Retter. Sondern als Unterstützer neuer Ideen, als Umsetzer. Zum Beispiel einer Kreislaufwirtschaft, in der es irgendwann einmal nicht mehr notwendig sein wird, neue Ressourcen hinzuzufügen und neue Emissionen zu generieren. Oder mit der Idee einer Donut-Ökonomie. Ein ziemlich faszinierendes Modell, dass mit der äußeren Grenze die Ökologie und als die innere Grenze eine soziale Gesellschaft festlegt und damit einen Handlungsdonut aufmacht, in dessen Grenzen eine Zukunft der Menschheit möglich ist. Beide Modelle habe ich euch mal in den Shownotes verlinkt.
Greentech Startups sind dabei gar nicht mal so selten. Ich habe mal in der Net Zero Insights Datenbank nachgeschaut. Das soll die wohl vollständigste Liste aller Climate und Greentech Startups in Europa sein. Darin lassen sich 23.000 Startups finden, die sich in absteigender Reihenfolge auf folgende Sektoren verteilen: Energie, Kreislaufwirtschaft, Food und Landwirtschaft, Bauindustrie, Transport und Mobilität, Industrie, Wasserwirtschaft, Emissionshandel und Ausgleich, und so weiter.
Spannend ist auch, wie diese sich auf die Länder verteilen. So führt Großbritannien mit 4151 Startups, gefolgt von Deutschland mit 3429, Frankreich mit 2582 und dann auch schon Holland mit 1843.
Schaut man sich das pro Kopf an, dann ergibt sich eine Top-Fünf aus Dänemark, Island, Estland, Holland und Schweden. Auf Platz 11 rangiert Großbritannien und auf Platz 15 Deutschland. Hier gibt es also noch, wie man es im Startup-Jargon sagen würde – Potentiale. Immerhin sind wir wieder in den Top drei der Länder mit den größten absoluten Investitionen: Großbritannien mit 10,8 Milliarden, Deutschland mit 8,9 Milliarden und Frankreich mit nur 4,6 Milliarden
Die Zahlen beziehen sich übrigens auf einen Zeitraum vom Januar 2021 bis Juni 2022.
In diesem Podcast hört ihr also wöchentlich ein Interview mit einem GreenTech Startup aus diesen Sektoren. Und, das ist mir während der Vorrecherche aufgefallen, es gibt gar nicht mal so wenige. Zum Beispiel gibt es da das ImmoTech Startup Aedifion, das erst vor kurzem 12 Millionen Euro vom World Fund eingesammelt hat. Das Münchner Startup Recup ist mit 19,200 Partnern zum größten Pfandsystem mit Mehrwegverpackungen in Deutschland aufgestiegen. Und Home Power Solutions hat die DGNB Sustainability Challenge 2022 In der Kategorie „Innovation“ abgeräumt. Das sind nur mal drei Beispiele für fantastische Startups, auf die ich euch in diesem Podcast aufmerksam machen will.
An dieser Stelle lohnt sich denke ich auch der Hinweis, dass ihr hier eher weniger Unternehmen finden werdet, die sich mit CO2 Zertifikaten, Crypto-Quatsch oder der Vermarktung von Grundstücken beschäftigen, die in 50 Jahren an der Küste stehen werden, weil der Meeresspiegel steigt. Ja, letzteres gibt es wirklich und zeigt wieder Mal, wovon wir wirklich nicht noch mehr brauchen.
So, und das soll es erst Mal an dieser Stelle gewesen sein.
Wenn ihr jetzt selbst ein Startup habt, oder ihr in eines investiert habt oder ihr kennt einfach eines, über das ich unbedingt mal sprechen müsste, dann könnt ihr mir gerne schreiben. Auf der Webseite greentech-startups.com findet ihr ein super einfacher Vorschlagsformular. Oder ihr schreibt mir eine Mail an info@greentech-startups.com oder ihr connected euch einfach mit mir über Social Media.
Auf der Webseite findet ihr auch alle Links zu den Podcastnetzwerken, in denen dieser Podcast gelistet ist.
So, und jetzt lasst uns gemeinsam die Welt retten. Ich bedanke mich für euer Vertrauen . Mein Name ist Thomas Riedel, vielen Dank und bis zur nächsten Folge.
Forschungsgeschichte des Klimawandels – Wikipedia